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Ochsenziemer – Alle (wichtigen) Infos über den gesunden Snack für den Hund

Jeder Hundehalter weiß, wie sehr sich der geliebte Vierbeiner über einen leckeren Snack freuen kann und möchte ihm dieses Vergnügen auch gerne bereiten.

Das Angebot an Leckereien ist groß und bei der Auswahl stellen sich immer wieder viele Fragen, so zum Beispiel über die Verträglichkeit und die empfohlene Menge. Im folgenden Beitrag informieren wir über den Ochsenziemer für Hunde und alles, was ein Hundebesitzer darüber wissen sollte.

Der Ochsenziemer ist ein Naturprodukt vom Rind, das dem ausgeprägten Kaubedürfnis der Hunde entspricht und zahnpflegende Eigenschaften hat. Er kann als schmackhafter Snack und zur Beschäftigung gereicht werden und wird von den meisten Hunden sehr gut vertragen.

Ochsenziemer sind beliebte und natürliche Kausnacks für Hunde. Sie sind leicht verdaulich, haben einen hohen Proteingehalt und bestehen nur aus einer Zutat

Was genau ist ein Ochsenziemer und woraus besteht er?

Der Ochsenziemer ist ein rein natürliches Produkt, das in der Fleischindustrie bei der Verarbeitung von Rindern anfällt. Es ist die getrocknete Haut des Rinderpenis.

Um die Haut für Hunde genießbar zu machen, wird sie zunächst gereinigt und gedehnt. Damit das Endprodukt dem Zerkauen des Hundes möglichst lange standhält, werden die Hautstreifen eingedreht oder miteinander verflochten. Mit der Trocknung entstehen dann lange, dunkelbraune Riemen, die extrem zäh und auch mit dem Messer nur schwer zu zerkleinern sind.

Angeboten werden sie in Längen von 80 -100 cm, für kleine Hunde gibt es aber auch vorgeschnittene, kürzere Stücke. Der Ochsenziemer kann einen starken Eigengeruch haben.

In folgender Tabelle haben wir die Inhaltsstoffe eines Ochsenziemers aufgelistet:

InhaltsstoffProzentualer Anteil
Feuchtigkeit8,5%
Rohprotein86%
Rohfett3,5%
Rohasche2%

Ist ein Ochsenziemer fettarm und gut verdaulich?

Ein Ochsenziemer ist fettarm und daher auch für leichtfuttrige oder übergewichtige Hunde während einer Diät geeignet. Sein Hauptbestandteil sind Eiweiße (Monoproteine vom Rind, circa 80 %), die einem gesunden Hund in einer ausgewogenen Dosierung keine Verdauungsbeschwerden bereiten sollten.

Grundsätzliches zur Verdaulichkeit von Eiweißen bei Hunden:
Neben der verfütterten Menge ist die Qualität des Eiweißes für die Verdaulichkeit bei Hunden von Bedeutung. Das beste Eiweiß liefern Fleisch, Milchprodukte oder Eier. Ist das Futtermittel bindegewebsreich wie der Ochsenziemer (auch Pansen oder Lunge) enthält es eher schwerer verdauliches Eiweiß, das im Dünndarm von den Verdauungsenzymen nicht vollständig aufgeschlossen werden kann. Es gelangt unverdaut weiter in den Dickdarm und wird dort von Bakterien weiter abgebaut. Einem gesunden Hund bereitet das selten Verdauungsprobleme, es können aber übelriechende Blähungen, Durchfälle und schmieriger Kot auftreten. Dann sollte die Menge reduziert oder das Produkt gewechselt werden.

Sind Ochsenziemer für Hunde gesund?

Der Ochsenziemer ist durchaus als ein gesunder Snack zu bezeichnen, denn er ist ein Naturprodukt und frei von schädlichen Zusatzstoffen. Auch futtersensible Tiere und die Allergiker unter den Hunden vertragen ihn in den meisten Fällen gut.

Der natürliche Kauartikel hat weitere positive Eigenschaften. Durch seine zähe Konsistenz dient er dem Hund als ausgiebige Beschäftigung, denn der fressbare Erfolg stellt sich erst nach einigen Bemühungen ein.

An etwas nach Herzenslust herumkauen zu können, befriedigt außerdem eines der Grundbedürfnisse der Hunde und laut Wissenschaft werden dabei Endorphine (Glückshormone) im Körper freigesetzt. Es kann sie beruhigen und dem Stressabbau dienen. Manchmal schlafen sie sogar dabei ein.

Auch die Mundgesundheit profitiert vom eifrigen Kauen, denn es ist Zahnsteinprophylaxe und fördert die Durchblutung und den Stoffwechsel des Zahnfleischs. Mundgeruch kann so reduziert werden und der Hund trainiert auf natürliche Weise seine Kaumuskulatur.

Können Welpen und ältere Hunde auch Ochsenziemer bekommen?

Gerade Welpen haben ein ausgeprägtes Kaubedürfnis, das sie gerne an Schuhen oder anderen Fundstücken auslassen. Das hängt auch mit dem Zahnwechsel zusammen, der zwischen dem vierten und siebten Lebensmonat stattfindet.

Dieser Prozess kann unangenehm und schmerzhaft sein und der junge Hund möchte ihn instinktiv durch Kauen positiv beeinflussen. Die oben beschriebene Mehrdurchblutung kann das Zahnen beschleunigen und die Schmerzen vergehen schneller.

Ein Border Collie Welpe kaut genüsslich an einem Ochsenziemer

Auch ältere Hunde kauen gerne genüsslich auf dem leckeren Snack und solange sie noch keine Probleme mit lockeren Zähnen haben, spricht auch nichts dagegen. Beginnen die Zähne zu wackeln, sollte zu weicheren Snacks für die Senioren gegriffen werden.

Wie oft kann der Hund einen Ochsenziemer fressen?

Der Ochsenziemer ist als reiner Snack, Belohnung oder Beschäftigung zwischendurch zu betrachten und stellt keine Futterration dar. Eine Empfehlung liegt bei ein bis dreimal in der Woche mit einer jeweils angepassten Größe. Ein Richtwert für kleine bis mittelgroße Hunde sind 10 cm, für große Hunde bis 20 cm.

Da der Snack sehr eiweißreich ist, könnte eine absolute Überversorgung zu einer Schädigung der Nieren und der Leber führen.

Sind Ochsenziemer für Hunde gefährlich?

Nein, gefährlich sind Ochsenziemer für Hunde nicht.

Es kann allerdings bei besonders gierigen oder futterneidischen Tieren der Fall eintreten, dass sie ein zu großes, noch hartes Stück herunterschlingen wollen und sich dabei Verletzungen in Rachen oder Schlund zufügen. Höchst unwahrscheinlich könnte es auch im schlimmsten Falle zu Luftnot oder Erstickung führen.

Tipps für die Praxis

Während des ausgiebigen Kauvorgangs wird der Ochsenziemer auch kräftig eingespeichelt. Darf der Hund ihn im Haus fressen, so empfehlen sich Fliesen oder ein abwaschbarer Untergrund. Denn sollte die Feuchtigkeit mit dem starken Geruch des Ziemers in einen Teppich einziehen, ist das unangenehm und nur schwer wieder zu entfernen.

Die Qualität des Futtersnacks steigt mit der Güte des Fleisches. Achten Sie beim Einkauf auf die Herkunft und bevorzugen Biofleisch, um sicherzugehen, dass zum Wohle Ihres Tieres (und des artgerecht gehaltenen Fleischspenders) keine Umweltgifte oder Antibiotika enthalten sind.

Quellen und weitere Informationen:

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