Wie alt werden Hunde? (Alle Rassen im Vergleich)

Der Hund wird oft als der treueste Gefährte des Menschen bezeichnet. Jeder Hundefreund und Besitzer weiß, wie innig die Beziehung zu seinem Vierbeiner mit den Jahren werden kann und wie viel Freude sie uns bereiten. So ist es nur menschlich, sich die Frage zu stellen, welches Alter Hunde erreichen und wie wir möglichst viele schöne Jahre mit ihnen verbringen können.

In diesem Beitrag beantworten wir die Fragen nach der Lebenserwartung unterschiedlicher Hunderassen und welche Faktoren Einfluss darauf haben können. Wir erläutern, woran das Altern eines Hundes zu erkennen ist, nennen häufig auftretende verfrühte Todesursachen und gehen detailliert auf die interessante Umrechnung des Hundealters in Menschenjahre ein.

Hunde werden durchschnittlich 10 bis 15 Jahre alt. Ihre Lebenserwartung ist abhängig von Größe und Rasse sowie den individuellen Lebensumständen. Kleine Hunderassen werden, rein statistisch gesehen, vielfach deutlich älter als große Hunderassen. So soll ein Dackelmischling laut Aufzeichnungen 29 Jahre alt geworden sein. Viele besonders große und schwere Hunde erreichen leider das zehnte Lebensjahr oft nicht.

HunderasseLebenserwartung
Labrador12 – 13 Jahre
Chihuahua12 – 20 Jahre
Französische Bulldogge10 – 14 Jahre
Jack Russell Terrier13 – 16 Jahre
Golden Retriever10 – 12 Jahre
Australian Shepherd13 – 15 Jahre
Deutscher Schäferhund9 – 13 Jahre
Malteser12 – 15 Jahre
Border Collie13 – 16 Jahre
Dackel12 – 16 Jahre
Yorkshire Terrier13 – 16 Jahre
Havaneser13 – 15 Jahre
Bolonka Zwetna14 – 16 Jahre
Beagle12 – 15 Jahre
Shih Tzu10 – 16 Jahre
Rhodesian Ridgeback10 – 12 Jahre
Mops12 – 15 Jahre
Berner Sennenhund7 – 9 Jahre
Old English Bulldog9 – 14 Jahre
Pudel12 – 15 Jahre
Deutscher Boxer10 – 12 Jahre
Rottweiler8 – 10 Jahre
Zwergpudel12 – 15 Jahre
Siberian Husky12 – 15 Jahre
Zwergspitz12 – 16 Jahre
Magyar Vizsla12 – 15 Jahre
Cane Corso10 – 12 Jahre
Dalmatiner10 – 13 Jahre
Cocker Spaniel12 – 15 Jahre
Zwergpinscher13 – 16 Jahre
Deutsche Dogge8 – 10 Jahre
Beagle12 – 15 Jahre
Dobermann10 – 13 Jahre
Shiba Inu12 – 15 Jahre

Welche Aspekte die Lebensdauer eines Hundes beeinflussen können

Einen Hund zu besitzen bedeutet auch, sich damit zu beschäftigen, wie er ein möglichst hundegerechtes Leben führen kann. Denn so gut er sich in seine Menschenfamilie integrieren wird, so wichtig ist es, ihn nicht zu vermenschlichen, sondern ihn immer wieder auch „einfach Hund sein zu lassen“.

Werden die Grundbedürfnisse des Tieres missachtet, so kann dies die Ursache für viele Beschwerden und Krankheiten darstellen. Auch die seelische Ausgeglichenheit des Hundes wird darunter leiden, was sich in Kommunikationsproblemen sowie Verhaltensstörungen äußern kann. Also zum puren Stress für Mensch und Tier wird.

Körperliche Fitness und mentale Gesundheit sind die Basis für ein starkes Immunsystem und ein gesundes, langes Hundeleben. Hier sind uns die geliebten Vierbeiner doch sehr ähnlich.

Zu den Grundbedürfnissen eines Hundes gehören Faktoren, die durchaus selbstverständlich erscheinen, wie eine ausgewogene, hundegerechte Ernährung, frisches Wasser, ausreichend Bewegung und die Möglichkeit, sich zurückzuziehen und auszuruhen.

Ein Hund hat auch das Bedürfnis nach Sicherheit. Die Anwesenheit seiner vertrauten Bezugspersonen, deren sichere Führung sowie ein Leben mit bekannten Abläufen vermitteln ihm diese Geborgenheit genauso wie der Familienanschluss und soziale Kontakte zu Hundefreunden.

Das gemeinsame Training mit Herrchen oder Frauchen: Körperliche Fitness und mentale Gesundheit sind die Basis für ein starkes Immunsystem und ein gesundes, langes Hundeleben.

Erfolgserlebnisse und Wertschätzung sind ebenso wichtig für die Zufriedenheit des Tieres, wie sein Wunsch, sich selbst zu verwirklichen. Dies kann in das gemeinsame Training mit Herrchen oder Frauchen integriert werden, von großer Bedeutung ist aber auch immer wieder eine reine „Hundezeit“, wo der Vierbeiner einfach mal nach Herzenslust Toben, Spielen, Schwimmen, Stöbern oder Buddeln kann. Ganz, wie es ihm seine rassetypischen Instinkte vorgeben.

Hundebedürfnisse können je nach Rasse recht unterschiedlich sein. Dies sollte bei der Auswahl eines Tieres bedacht werden. Ein quirliger Jack Russell Terrier fordert seine Menschenfamilie mehr heraus als ein eher gemütlicher Golden Retriever. Besonders eifrige Hunde wie der Border Collie können ohne fordernde Beschäftigungsmöglichkeiten kein glückliches Leben führen, regelmäßige Teilnahme an Hundesport und Agility gehören für ihn zum Programm und sollten auch der Persönlichkeit des Besitzers entsprechen.

Weitere Tipps für ein langes Hundeleben in Kurzform:

  • fällt die Wahl auf einen Rassehund, so ist die Auswahl eines vertrauenswürdigen, verantwortungsvollen Züchters von größter Bedeutung
  • wird ein Hund aus dem Tierheim zum neuen Familienmitglied auserkoren, sollte ein gründlicher Check beim Tierarzt am Anfang der Verbindung stehen, um alle medizinischen Probleme möglichst früh erkennen und behandeln zu können
  • Prophylaxe durch Vorsorgeuntersuchungen, Impfungen, Wurmkuren, Zeckenschutz etc.
  • liebevolle Pflege und Fürsorge

Welche Hunde werden besonders alt und woran liegt das?

Ein Hund, der ein artgerechtes und gut versorgtes Leben führt, kann grundsätzlich ein hohes Alter, bezogen auf seine Lebenserwartung, erreichen. Bei der Gattung „Hund“ belegt die Statistik jedoch recht eindeutig, dass besonders große Rassen (ab 40 kg) nicht so lange leben wie kleine (bis 15 kg) und mittelgroße (15 – 40 kg) Rassen.

Es gibt unterschiedliche Erklärungsansätze, die sich auf der genetischen Ebene bewegen, welche die Zellteilungsrate und andere genetische Prädispositionen vermuten. Leider leiden viele Hunderassen an speziellen Zuchtzielen und Überzüchtungen, die sie weniger resistent werden lassen.

So haben Mischlinge oft von Natur aus eine gute gesundheitliche Konstitution und Lebenserwartung. Zusammenfassend könnte man sagen: Ein kleiner Mix lebt unter sehr guten Bedingungen vermutlich am längsten.

Hunderassen mit der höchsten Lebenserwartung:

HunderasseLebenserwartung
Chihuahua12 – 20 Jahre
Jack Russell Terrier13 – 16 Jahre
Border Collie13 – 16 Jahre
Dackel12 – 16 Jahre
Yorkshire Terrier13 – 16 Jahre
Bolonka Zwetna14 – 16 Jahre
Zwergspitz12 – 16 Jahre
Zwergpinscher13 – 16 Jahre

Wie Hundejahre in Menschenjahre umgerechnet werden können

Früher rechnete man der Einfachheit halber 1 Hundejahr auf sieben Menschenjahre hoch. Doch das wird den bereits herausgestellten großen Unterschieden zwischen den Rassen nicht gerecht.

Realistischer sieht die Rechnung für die kleinen Hunde, die früher ausgewachsen sind als große Hunde.

Im folgende Diagramm haben wir die Umrechnung von Hundejahren zu Menschenjahren für verschieden Hunderassengrößen dargestellt:

Diagramm: Umrechnung von Hundejahren zu Menschenjahren für verschieden Hunderassengrößen

Bei kleinen Hunderassen entspricht das erstes Lebensjahr ungefähr 15 Menschenjahren, alle weiteren werden mit ungefähr 4 Jahren gerechnet.

HundejahreMenschenjahre (kleine Hunde)
115
219
323
427
531
635
739
843
947
1051
1155
1259
1363
1467
1571
1675

Die mittelgroßen Hunde altern im Vergleich zum Menschen im ersten Lebensjahr 10 Jahre, danach kann man ein Lebensjahr mit 6 Menschenjahren gleichsetzen.

HundejahreMenschenjahre (mittelgroße Hunde)
110
216
322
428
534
640
746
852
958
1064
1170
1276
1382

Große Hunde hingegen haben eine längere Entwicklungszeit. Sie altern demgemäß in ihrem ersten Lebensjahr ungefähr 8 Menschenjahre, ab dem zweiten kann es mit 9 Menschenjahren verglichen werden.

HundejahreMenschenjahre (große Hunde)
18
217
326
435
544
653
762
871
980

Diese Werte werden vom statistischen Mittel abgeleitet und gelten ausschließlich als Orientierung. Immer wieder kann die Natur Überraschungen bereithalten.

Alterserscheinungen bei Hunden

Wird der Hund langsam älter, kann sein Besitzer dies an verschieden Veränderungen wahrnehmen. Die Grundaktivität des Tieres sinkt, seine Ruhezeiten und das Schlafbedürfnis werden mehr. Durch die verminderte Bewegung neigen einige Hunde im Alter leicht zu Übergewicht und ihre Ernährung sollte dementsprechend angepasst werden.

11 Jahre alter Labrador Retriever – Man sieht dem Hund das Alter an

Die Sehfähigkeit kann schlechter werden, oft ist dann ein Eintrüben des Augapfels zu erkennen. Das Hörvermögen kann ebenfalls nachlassen, wobei diese Entwicklung etwas schwerer auszumachen ist, denn der Hund wird insgesamt ruhiger und reagiert gemäßigter auf Umweltreize.

Das Fell kann sich verändern, rauer werden und seinen Glanz verlieren. Der Hundesenior friert leichter. Er bekommt tatsächlich auch graue Haare, meistens beginnt es am Kopf und setzt sich vereinzelt am Körper fort.

Der Bewegungsapparat zeigt Verschleißerscheinungen, bei großen Hunden sind oft besonders die Hüftgelenke betroffen. Die allgemeine Gesundheit kann schlechter werden, muss sie aber bei guter Grundkonstitution nicht. Manche Hunde entwickeln Insuffizienzen an den Organsystemen, wie Herzprobleme, Leber- oder Nierenschwäche.

Grundsätzlich können auch kleinere Wehwehchen zunehmen, Wunden heilen durch die verlangsamte Zellteilung nicht mehr so gut. Im ganz hohen Alter können Zahnprobleme das Fressen erschweren und eine Futterumstellung auf Weichfutter erfordern.

Häufige Ursachen für einen frühzeitigen Tod bei Hunden

Jeder einzelne Todesfall eines Hundes hat seine eigene Geschichte und daher scheint es schwer, allgemeingültige Aussagen zu den Ursachen zu treffen. Jedoch ist es möglich, aus statistischen Erhebungen Gemeinsamkeiten und Wiederkehrendes zu ermitteln.

Eine der größten angelegten Studien zur Hundesterblichkeit wurde in den USA mit fast 75.000 Hunden über 20 Jahre durchgeführt und kann daher valide Werte liefern. (Quelle [1])

So steht demzufolge die Krebserkrankung mit über 30 % aller Todesursachen an erster Stelle, gefolgt von Verletzungen der unterschiedlichsten Art mit 10 %. Hierzu zählen unter anderem (Auto)-unfälle, Vergiftungen, Hitzschläge oder Angriffe durch andere Tiere. Infektionskrankheiten folgen mit 6 % an dritter Stelle, gefolgt von Stoffwechselerkrankungen, angeborenen und genetisch bedingten Krankheiten sowie sonstigen Erkrankungen.

Diagramm: Sterblichkeit bei ausgewachsenen Hunden

Zum erweiterten Verständnis führt ein Blick auf das jeweilige Hundealter. Denn Welpen und Junghunde versterben am häufigsten durch Infektionskrankheiten (24 %) und nur selten an Krebs (3 %). Zwischen 3 und 15 Jahren lassen sich die Werte quasi umkehren.

Diagramm: Sterblichkeit bei Welpen und Junghunden

Für die Todesursachen und „Lebenserwartung Hund“ in Deutschland liegt keine große Studie vor, eine Erhebung sollte aber ähnlich wie diejenige in Amerika ausfallen. Sehr erwähnenswert ist ein Vergleich mit dem Mittelmeerland Italien. Hier sind die Infektionskrankheiten mit 23 % die häufigste Todesursache, während Krebs mit nur 7 % am Ende liegt. (Quelle [2])

OP Statistik bei Hunden

In folgendem Diagramm sieht man die Altersverteilung von Operationen bei Hunden. Wie zu sehen ist werden junge Hunde öfter behandelt als ältere Hunde. Das lässt sich dadurch erklären, dass Welpen und Junghunde noch ungeschickt sind und sich zum Beispiel bei Raufereien verletzten. Ältere Hunde bekommen im alter öfter Zahnprobleme, Tumore, Gelenkprobleme und Bandscheibenvorfälle.

Mehr Informationen hier: Wie viel kostet eine OP beim Hund?

Altersverteilung bei Hunde Operationen
Diagramm: Altersverteilung von Operationen bei Hunden

Quellen und weitere Informationen

  1. https://onlinelibrary.wiley.com/doi/pdfdirect/10.1111/j.1939-1676.2011.0695.x
  2. https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/24981915/
  3. https://tierpal.de/op-kosten-hund/

Ähnliche Beiträge

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert